Bewertung

Ein Hingucker ist Drössigers Hardtrail allemal: coole Farbe, schickes Design, sauber verarbeiteter Rahmen. Leicht ist das ganze Paket auch noch. Das Drössiger ist mit 12,3 Kilo klar das leichteste Bike im Test, liegt bei Rahmen- und Laufradgewicht auf dem zweiten Rang.

Keine Vario-Sattelstütze, nicht mal ein Schnellspanner am Sitzrohr. Dabei ist ein absenkbarer Sattel am Trailbike absolute Pflicht.
Das ist natürlich der Garant für viel Vortriebskraft. Flott in Bewegung versetzt, rollt das 29"-Bike tempofest vorwärts. Der Fahrer sitzt dabei komfortabel sportlich, rückt durch den sehr steilen 75,5°-Sitzwinkel aber fast etwas zu weit in Richtung Front und tritt leicht von vorne in die Pedale. Im steilen Bergauf gefällt die Sitzposition dafür umso besser, sie sorgt für eine angenehme Gewichtsverteilung, die Hinter- und Vorderrad am Boden hält. Dementsprechend erklimmt das Drössiger selbst heftige Rampen, ohne den Fahrer zu akrobatischen Verrenkungen auf dem Sattel zu zwingen. Es geht zielstrebig und rhythmisch bergauf, die Nobby-Nic-Reifen von Schwalbe ziehen, aber auch rollfreudig vorwärts. Tourenbiker werden ihre helle Freude haben!

Drössiger kitzelt jedes bisschen Vortriebseffizienz raus und stattet das Cockpit mit Remotehebel aus, um die Gabel zu blockieren.
In Sachen Trail-Kompetenz hält das Eifel-Hardtail mit der Konkurrenz aber nicht Schritt. Eine Ursache ist die Ausstattung, der wichtige (Spaß-)Parts wie eine Vario-Sattelstütze oder eine bissigere Bremse fehlen. Ebenso schuld ist die weniger auf Abfahrt ausgelegte Geometrie. Obwohl der Hauptrahmen mit 452 mm Reach zwar modern-lang ausfällt, fehlt die Souveränität. Wegen des 69,5° steilen Lenkwinkels und der zu flott durch ihre 120 mm Federweg gleitenden Reba-Gabel von Rock Shox lässt das Drössiger Laufruhe vermissen, ist auf das gute Überrollverhalten der großen 29"-Laufräder angewiesen. Durch ruppiges Gelände fährt es relativ unruhig, verlangt nach wohlgewählter Führung. Der folgt es jedoch direkt und dreht sich mit seinem kurzen Heck willig um die Kehren.
Technische Daten des Test: Drössiger Hardtrail 1 (Modelljahr 2019)
Modelljahr: | 2019 |
Preis: | 1599 Euro |
Gewicht: | 12,3 kg |
Rahmengewicht: | 2005 g |
Federgabel (Gewicht): | 1675 g |
Gewicht Laufräder: | 5130 g |
Vertriebsweg: | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen: | XS, S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe: | L |
Rahmenmaterial: | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit: | 115,4 Nm/Grad |
Federgabel: | Rock Shox Reba RL |
Federweg getestet: | 120 mm |
Gänge und Übersetzung: | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 11–50 Zähne hinten |
Schaltwerk: | Sram NX Eagle |
Schalthebel: | Sram NX Eagle |
Kurbel: | Sram NX Eagle |
Umwerfer: | - |
Bremse: | Magura MT4 |
Bremsen-Disc vorne: | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten: | 180 mm |
Sattelstütze: | Race Face Ride XC |
Vorbau: | Race Face Aeffect 50 mm |
Lenker: | Race Face Aeffect 780 mm |
Naben: | DT Swiss 370 |
Felgen: | DT Swiss 483d |
Reifen: | Schwalbe Nobby Nic TLE 2,35" |
Testurteil: | Gut (194 Punkte) |
Fazit
Der Name ist nicht zwingend Programm, Drössigers Hardtrail ist eher ein klassisches Tourenbike. Es rollt ausdauernd, dreht sich direkt um Kehren, lässt aber Laufruhe vermissen.
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