Test: Transalpes E1 Trail
Innovatives Light-E-MTB gecheckt

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Mit in Davos und auf dem Trail getestet: das Light-E-MTB E1 Trail von Transalpes.

Transalpes E1 Trail
Foto: Dennis Stratmann

Das hat uns gefallen:

 leichtes E-MTB, top für den alpinen Einsatz

 flinkes Handling, dennoch hohe Laufruhe

 leiser und unauffällig-guter Motor

Das hat uns nicht gefallen:

 geringe Akku-Kapazität (ohne Range Extender)

Light-E-MTBs sind die neuen Stars der Szene. Die Idee dahinter ist logisch: Durch einen kleinen, leichten Motor, der mit geringer Kraft unterstützt und so nur von einem eher winzigen Akku gespeist werden muss, rutscht das E-Bike-Gewicht locker unter die 20-Kilo-Marke. Der Wettbewerb ist in vollem Gang: Specialized mit seinen Turbo-SL-Modellen, Lapierre, Orbea oder Trek gehören zu den Großen, die das Thema besetzen. Aber auch kleine Marken wie Nox oder eben Transalpes haben Light-E-MTBs für sich entdeckt. Seit 20 Jahren bauen die Schweizer innovative Bikes, verkaufen diese derzeit aber ausschließlich auf dem heimischen Markt.

Transalpes E1 Trail
Dennis Stratmann

Dass Transalpes auch beim E-Antrieb auf eidgenössische Technik setzt, verwundert also nicht: Maxon fertigt seit 1961 Elektromotoren – sogar für die Nasa-Sonde Pathfinder, die auf dem Mars zum Einsatz kam. 2015 debütierte ein Hecknabenmotor, im Vorjahr der kleine Mittelmotor für Light-E-MTBs. Wie Bosch ist Maxon Systemanbieter und liefert das ganze Paket, bestehend aus 30-Nm-Motor, 250-Wh-Akku, LED-Oberrohr-Display und Lenker-Bedienteil. Eine App sowie ein "Range Extender" mit weiteren 252 Wh sollen bald verfügbar sein. Lediglich 3,5 Kilo wiegt das System laut Hersteller. Transalpes integriert das Ganze elegant in einen Voll-Carbon-Rahmen. Das E1 wird als Trail-Version mit 140 oder 150 mm Hub vorne sowie 130 mm Federweg hinten oder als All-Mountain/Enduro mit 160/146 mm Federweg angeboten. Preislich beginnt der Spaß bei 8990 Schweizer Franken. Unser Testbike mit Rock-Shox-Federelementen, Sram-GX-Eagle-Schaltung und leichten Wolfpack-Reifen kostet umgerechnet rund 10 000 Euro. In Größe M bietet es eine moderne Geo mit 65,5°-Lenkwinkel, steilem 77°-Sitzwinkel und langem 475-mm-Reach. Das Heck fällt E-Bike-typisch mit 448 mm ebenfalls eher lang aus.

Auf dem Trail macht sich das für ein E-MTB luftige Gewicht von nur 17,4 Kilo bemerkbar. Leichtfüßig schießt das Transalpes über die kurvenreichen Pfade in Davos. Dabei zeigt sich vor allem die Hinterradfederung voller Heißhunger. Dass hier 130 mm Federweg bereitstehen, glaubt man kaum. Im Gegenanstieg schaltet sich der leise Maxon-Motor unauffällig zu. Er schiebt beständig, benötigt aber hohe Trittfrequenzen, um steilere Stiche zu meistern. Schade: Für wirklich epochale Alpenabenteuer ist der Akku mit 250 Wh zu klein – trotz des "spritsparenden" Motors.

Preis

10 011 €/Direktvertrieb

Gewicht

17,4 kg

Rahmengröße

S, M, L, XL

Rahmenmaterial

Carbon

Motor

Maxon Bikedrive Air

Akku

Maxon Bikedrive Air, 250 Wh

Federweg

Gabel 140 mm; Rahmen 130 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 30 : 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-Schaltwerk, -hebel, Ethirteen-Plus-Kurbel

Bremsen

Sram G2 RSC 200/180 mm

Federgabel

Rock Shox Pike Select Plus

Federbein

Rock Shox Super Deluxe Select Plus RT

Laufräder

Industrie 9/Stan’s Arch MK4

Reifen (v/h)

Wolfpack Trail TLR Toguard Compound 29 x 2,4"

Vario-Stütze

Kind Shock Lev Integra (170 mm)

Transalpes E1 Trail
MOUNTAINBIKE

Testfazit:

Das Konzept des E1 Trail geht auf. Das leichte, flinke Bike überzeugt im alpinen Geläuf. Der Motor schiebt harmonisch und leise. Die Akku-Kapazität ist leider (zu) gering.

Das Transalpes E1 und der Alps-Epic-Trail

Länge40,54 km
Dauer2:54 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied658 Meter
Höhenmeter absteigend2137 Meter
Tiefster Punkt2540 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Alle sechs getesteten Bikes finden Sie hier:

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Erscheinungsdatum 02.04.2024