Bosch Smart - die neue Benchmark im E-MTB-Segment?
Test: Bosch Smart-System

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Mit dem neuen Smart-System krempelt Bosch fast klammheimlich seinen E-Antrieb um. Was steckt dahinter?

Test: Bosch Smart-System
Foto: Manfred Stromberg

Kurz und knapp: Das kann Boschs neues Smart-System

  • kompatibel mit Bikes ab 2022
  • neues Display (Kiox 300) plus optionale LED-Remote
  • Akku mit 750 Wh Verfügbar
  • neue App, generell verbesserte Konnektivität zwischen Bike und Biker*in 

Ohne Frage, der Big Player am E-Motorenmarkt ist Bosch. Die Schwaben offerieren aktuell die vierte Generation des höchst beliebten Performance-LineCX-Aggregats. "Smarte" Funktionen wie eine AppSteuerung à la Shimano oder Specialized boten die Schwaben bislang jedoch nicht an. Für 2022 ändert sich das. Bosch führt mit dem Zusatz – ha! – Smart eine komplett neue Peripherie ein, bestehend aus 750-Wh-Akku, Kiox-300-Display, LED-Remote sowie vor allem der umfangreichen "Flow"-App. Auch ein kabelloser Geschwindigkeitssensor, der via Ventil auf der Felge befestigt ist, gehört zu Bosch Smart.

Auf den ersten Blick nicht erkennbar sind weitere Neuerungen: Das Innere des Motors bleibt weitestgehend unberührt, doch eine neue Platine sowie Software gehören zum Smart-System. Auch die Verkabelung wurde überarbeitet, sodass man die neuen Bauteile nicht mit älteren Bosch-Ökosystemen verbinden kann – Smart ist nicht abwärtskompatibel. Das gilt auch für die Batterie: Der neue 750-Wh-Akku funktioniert nur im Smart-Kosmos, nicht in der alten Umgebung. Umgekehrt ist der bislang verbaute 625-Wh-Akku nicht für Smart geeignet. Oder zumindest noch nicht (siehe unten).

Nachteilig ist zudem, dass der 700 g schwerere und sieben Zentimeter längere neue Akku bei kleinen E-MTBs oft nicht genug Bauraum findet. Viele Hersteller mussten daher für 2022 bei ihren auf Bosch Smart umgerüsteten E-MTBs die kleine Größe (S) streichen. Oder sie bieten diese zwar weiterhin, aber eben ohne Smart an. Bosch ließ daher inzwischen durchblicken, dass die kleineren Akkus künftig doch Smart-fähig sein könnten ...

Und wie fährt sich Smart? Im Prinzip natürlich wie "ohne", denn der Motor gewinnt per se nicht an Kraft, Durchzug oder Sensibilität. Die Möglichkeiten zur Individualisierung bieten dennoch ein ganzneues Fahrerlebnis.

Display

Daniel Geiger / Scott Sports
Am neuen Kiox-300-Display wurde vor allem das Design für Smart optimiert.

Im Vergleich zum bekannten Kiox-Display ist das neue Kiox 300 schlanker und eleganter geworden, wozu vor allem die wegfallenden Bedienknöpfe beitragen: Das Kiox-300-Display für das Smart-System wird ausschließlich über das ebenfalls neue Bedienteil LED-Remote (s. u.) gesteuert, es bietet auch keine Touchscreen-Bedienung. Die Anzeige ist dabei ähnlich aufgebaut wie beim Vorgänger, so verraten die Farben den gerade aktiven Fahrmodus. Außerdem hat sich der Sitz im Halter verbessert

Remote

Manfred Stromberg
Das neue Bedienteil ist der verlängerte Arm des Bosch-Smart-Systems.

Über den sogenannten LED Remote wird das E-MTB eingeschaltet, das Handy verbunden und Display bzw. Motor bedient. Die Ergonomie ist gelungen, dank der bunten LEDs kann man auf Wunsch gar aufs Kiox-300-Display verzichten. Akkustand und Fahrmodi sind gut erkennbar. Genaue Daten wie etwa die Reichweite verrät dann die App. Der neue "Walk"-Mode erkennt übrigens, wenn man anfängt das Bike zu schieben und unterstützt entsprechend.

App

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Erscheinungsdatum 02.04.2024