Immer mehr Modelle, Konzepte und Motoren machen das noch junge "E-Light"-Segment interessant. Wir zeigen den Stand der Dinge und eine Übersicht aller Bikes.
Immer mehr Modelle, Konzepte und Motoren machen das noch junge "E-Light"-Segment interessant. Wir zeigen den Stand der Dinge und eine Übersicht aller Bikes.
Light-E-Bikes sind in aller Munde – zumindest bei Radentwicklern und Szene-Kennern. Lautete das Motto bisher, je mehr Newtonmeter, desto besser, gilt bei den "nur" leicht unterstützenden EBikes dieses Gesetz nicht mehr. Der Grund hierfür: E-MTBs, wie wir sie aktuell zumeist sehen, sind immer schwerer geworden. Immer dickere Akkus, stärkere Motoren und allerlei Schnickschnack wie Beleuchtung oder wuchtige Displays mit Navigation & Co. liften die Gewichte auf bis zu 26 kg.
Diese Entwicklung wirkt sich negativ auf das für Biker so wichtige Trail-Handling aus. Keines dieser Superschwergewichte fährt sich annährend so agil wie ein "Bio-Bike" um 13 oder 14 Kilo. Und genau hier kommen die neuen Lightrider ins Spiel – die um 17 bis 18 Kilo wiegen. Das niedrigere Gewicht sorgt dafür, dass diese Bikes ein erstaunlich agiles Handling bieten, aber immer noch satt auf dem Trail liegen. Einer der führenden Motorenhersteller in diesem Segment ist Fazua. Die Münchner konstruierten ihren Evation-Motor so, dass man ihn samt Akku aus dem Unterrohr herausnehmen kann, die Öffnung mit einem Deckel verdeckt und dann quasi ein herkömmliches Mountainbike hat.
Doch was bedeutet leichte Unterstützung überhaupt? Während aktuelle E-Bike-Motoren ein Drehmoment zwischen 85 und 120 Nm bieten, sollen an den Light-E-Bikes stromsparende Motoren mit einem Drehmoment von 35 bis 62 Nm ausreichen. Da die Leistung ein Ergebnis aus Drehmoment und Trittfrequenz ist, ist bei den Light-Assist-Motoren meist auch eine höhere Kadenz vonnöten. Das Ergebnis: Zum einen kann bei den Motoren Gewicht eingespart werden, wie es Fazua und Specialized vormachen. Und zum anderen reichen wegen des niedrigeren Stromverbrauchs kleinere, leichtere Akkus aus. Zwischen 250 und 375 Wh Kapazität kommen zum Einsatz. Zum Vergleich: Der 250 Wh "starke" Fazua-Akku wiegt 1,4 Kilo, ein Bosch-625-WhAkku hingegen stramme 3,5 Kilo.
Zudem schwitzen Hersteller wie Specialized und Orbea noch einige Gramm durch einen fest verbauten Akku aus: Das Unterrohr kann leichter gestaltet werden, wenn keine große Öffnung vorhanden ist. Diese Hersteller bieten dann Reichweitenerweiterer ("Range Extender") als Zubehör an, die sich in den Flaschenhalter einsetzen lassen und 160 oder 252 Wh Kapazität liefern.
Auf den folgenden Seiten finden Sie die Bikes aufgelistet, die es bereits in diesem Segment gibt. Die meisten setzen auf den Fazua-Motor. Ein großer Wurf gelang Specialized mit dem Turbo Levo SL, das Sie im Test-Duell mit dem neuen Rotwild R.X 375 finden. Rotwild und Orbea nutzen den für "normale" E-Bikes entworfenen Shimano-Motor und drosseln die Leistung auf 60 Nm.
Bleibt die Frage, wie weit man mit einem Light-EBike tatsächlich kommt. Orbea gibt an, mit 360-Wh-Akku und 252-Wh-Range Extender im (schwachen) "Eco"-Modus 4000 Höhenmeter zu schaffen! Wir bewältigten mit dem Levo SL ohne Range Extender in der Praxis 1050 bis 1500 Höhenmeter, je nach Außentemperatur, Unterstützungsmodi und Fahrergewicht. Ist der Akku doch mal leer, ist ein großer Vorteil der leichten E-MTBs, dass man auch ohne Unterstützung anständig den Berg hinaufkommt
Die E-MTB-Light-Motoren in der Übersicht: