Lang genug gewartet? Jetzt soll endlich ein E-MTB her? Sehr gut, denn die Bikes der Saison 2019 sind besser denn je. Wir stellen unsere 20 Favoriten vor.
Lang genug gewartet? Jetzt soll endlich ein E-MTB her? Sehr gut, denn die Bikes der Saison 2019 sind besser denn je. Wir stellen unsere 20 Favoriten vor.
Die Entwicklung des E-MTBs schreitet unaufhaltsam voran. Immer mehr Modelle fluten den Markt, auch von Firmen, die dem E-Trend abwartend gegenüberstanden – wie Versender-Gigant Canyon, der binnen kurzer Zeit nun zwei Top-E-Bikes auf die Stollen stellte. Auffallend: Wie bei den unmotorisierten MTB differenziert sich das Angebot immer stärker aus. Inzwischen sprechen wir bei den E-MTBs von mindestens vier Kategorien: Hardtails, Tourenfullys um 130 mm Federweg, All-MountainFullys (um 150 mm) und Enduros mit 160–180 mm Hub. Dazu kommen noch ganz neue Klassen: etwa die „Lightrider“ wie das coole Lapierre eZesty mit Mini-Motor, MiniAkku und Mini-Gewicht. Oder die „SUVartigen“ Bikes von Scott und Haibike, die mit integrierten Schutzblechen, Lichtanlage und/oder Seitenständeroption den Käufer ködern, der das ultimative Bike für alles sucht: für den heißen Geländeritt ebenso wie fürs Pendeln ins Büro oder zum Einkaufen in der City. Und welches ist das beste? Das lässt sich durch diese vielfältigen Einsatzbereiche nicht seriös beantworten. Aber diese ausgesuchten 20 Modelle sind – quer durch alle Kategorien – unsere Kaufempfehlungen für 2019.
Benjamin Büchner, Redakteur: Wer hätte gedacht, dass E-MTBs einmal als Spaßgeräte gesehen werden. Dass das so ist, zeigt unsere Leserumfrage. Immer mehr Leser geben als potenziellen Kaufgrund an, „dass E-MTBs einfach Spaß machen“. Heuer waren es 48 %! Und das tun sie, bergab wie bergauf. Vor allem, wenn sie mit 160 mm Federweg und mehr ausgestattet sind. Sie liegen gar satter als „Bio-Bikes“ und zeigen sich dank ihrer modernen Geometrien dennoch drehfreudiger. Das rockt! Für Schotterstrecken oder Ausflugstouren sind dieses Bikes aber genauso überdimensioniert wie ein SUV- Pkw im Stadtverkehr.
Chris Pauls, Redakteur: Immer mehr Hersteller setzen auf reichweitenstarke Akkus. Auch unsere Leserumfrage zeigt, dass beim E- Bike-Kauf Akkulaufzeit bzw. Reichweite am wichtigsten ist. Lagen die Kapazitäten bisher bei 500 Wattstunden, pendeln sie sich nun bei 600 bis 700 Wh ein. Somit ist auch auf längeren Touren für Reserven gesorgt. Der Zuwachs an Akku-Kapazität ist einem neuen Zellformat zu verdanken, das mehr Leistung aufnimmt. Trotz neuer Technologie ist ein leistungsstarker Akku schwerer. Am Specialized Levo liegt der Unterschied zwischen 500-Wh- und 700-Wh- Akku bei satten 700 g – das ist noch zu viel.
Christiane Rauschner, Redakteurin: Das E-MTB als Alltagsgefährt für die Stadt? Klingt für Trailfans befremdlich. Die Idee ist aber gut! Denn breite Reifen bringen auf der Straße Grip und Komfort, das Fahrwerk schluckt lässig die Unebenheiten deutscher Straßenbaukunst. Ordentlich Schub auf dem Weg ins Büro bringt der E-Antrieb. Deshalb machen Hersteller wie Scott oder Haibike ihre E-MTBs fit für den wahren Alltag: Die Bikes bekommen Aufnahmen für Schutzbleche und festverbaute Beleuchtung. Diese SUV- E-MTBs decken so den Einsatzbereich von Trail bis City ab. Vor allem sorgen sie dafür, dass das Auto in der Garage bleibt. Auch ohne Dieselfahrverbot.
André Schmidt, Testchef: Auch wenn der generelle Trend zu immer leistungsstärkeren Akkus und zu noch kräftigeren Motoren wie dem brachialen TQ geht, fasziniert mich der Gegentrend mindestens genauso. Denn leichte Trailbikes wie das Lapierre eZesty AM oder das Bulls Wild Flow Evo schließen wirklich die Lücke zwischen „Bio-Bike“ und E-MTB. Sie fahren sich dank kompakter Geometrien und geringem Gewicht (fast) wie ein unmotorisiertes Fully, bieten aber dennoch den Rückenwind eines E-MTBs. Klar, 1500 Höhenmeter am Stück mit 20 km/h raufbretzeln ist nicht drin – aber wer will das schon?